Hinweis zur aktuellen Energiemarktsituation

Warum die Märkte aktuell
so verrückt spielen

Energiemarktsituation

Warum bietet die Benergie keinen Ökostrom und kein Gas mehr an?

Die Benergie setzt vorläufig – wie viele andere Versorger das Angebot aus. Wir erlebten in den letzten Monaten eine sehr hohe Nachfrage nach unserem Ökostrom und unserem Erdgas. Die dafür günstig eingekauften Mengen sind erschöpft und wir könnten uns kurzfristig nur zu erheblich höheren Preisen an den Energiemärkten versorgen. Zum einen wären die Preise, die wir dann verlangen müssten, nicht marktgerecht, zum anderen erleben wir gerade eine so dynamische Preissteigerung an den Märkten, dass wir sehr schnell schon wieder die Preise erhöhen müssten. Die Märkte stehen zudem aktuell auch durch die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine unter Druck. Die Möglichkeit eines Ausfalls oder eines Verzichts von Gaslieferungen aus Russland (50 Prozent des in Deutschland verbrauchten Erdgases kommt aus Russland) führt zu erheblichen Preissteigerungen. Zum Schutz unserer Bestandskundinnen und -kunden nehmen wir deshalb vorläufig keine weiteren Haushalte mehr unter Vertrag.

Wie kommt diese Entwicklung an den Märkten zustande?

Ein wesentlicher Grund für die weiter steigenden Energiepreise ist die unerwartet hohe Nachfrage. Nach dem pandemiebedingten Rückgang in 2020 ist seit dem Frühsommer wieder eine steigende Nachfrage zu beobachten. Diese hängt unter anderem mit der Wiederbelebung der Weltwirtschaft, insbesondere in Asien, aber auch in Europa und Nordamerika zusammen. Aktuell könnten zudem aufgrund des Krieges in der Ukraine Erdgas-Lieferungen ausfallen und müssten durch deutlich teurere Erdgaslieferungen – z.B. Flüssiggas aus den USA – kompensiert werden.

Der gestiegenen Nachfrage steht wiederum ein zu geringes Angebot auf dem globalen Energiemarkt entgegen. Dies hängt nicht zuletzt bedingt durch mitunter politisch bedingten, reduzierten Gaslieferungen aus erdgasexportierenden Ländern wie Russland zusammen. Der Krieg in der Ukraine könnte die Gaslieferungen aus Russland noch weiter verringern, möglicherweise sogar gänzlich zum Erliegen bringen. In der laufenden Heizsaison verfügen zudem mehrere europäische Länder über vergleichsweise niedrige Gasspeicherstände, weil die Heizperiode 2020 / 2021 in Europa vergleichsweise lange dauerte und der Sommer 2021 einen sehr hohen Klimatisierungs- und Kühlungsbedarf vor allem in Asien brachte.

Und dann sind da noch die CO2-Zertifikate und deren Preisentwicklung auf dem Markt für Emissionszertifikate. Die Preise für CO2-Zertifikate der im Rahmen des Anfang 2021 eingeführten Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) sind in Deutschland deutlich gestiegen. Außerdem befinden sich die Zertifikatspreise im europäischen Emissionshandelssystem (ETS) auf einem nie da gewesenen Niveau von inzwischen über 80 € pro Tonne CO2. Um dies einmal besser nachvollziehen zu können: Im Dezember 2020 lag der ETS-Zertifikatspreis bei 32 € pro Tonne CO2 , was zu diesem Zeitpunkt schon als Allzeithoch bezeichnet wurde.

Nun haben sich etliche Marktteilnehmer – insbesondere die „Discount-Versorger“ – offenbar bei den stark steigenden Energiepreisen beim Einkauf zurückgehalten, weil sie kurzfristig wieder sinkende Preise erwarteten. Da dieser Effekt bislang nicht eingetreten ist, müssen die Käufer nun zu höheren Preisen in den Kurzfristmärkten nachholen und drehen somit die Preisspirale weiter an. Spekulationen, insbesondere an den kurzfristigen Energiehandelsplätzen, befeuern diese Entwicklung weiter. Dadurch ist beispielsweise der Beschaffungspreis von Strom (Baseload) binnen weniger Wochen von 150 € auf inzwischen bis zu 300 € / MWh im Kurzfristmarkt angestiegen. Zur Einordnung: Ende 2020 lag dieser noch im Schnitt bei 40 bis 50 € / MWh.

Aktuell gibt es erhebliche Preisschwankungen bei den Beschaffungspreisen von einem Tag auf den anderen. In den kurzfristigen Strombeschaffungsmärkten können das schon einmal Preissprünge von bis zu 50 € / MWh (Baseload) binnen eines Tages sein. Kein Wunder also, dass einige Energieversorger ihre Tarife bereits mehrmals binnen weniger Wochen nach oben anpassen mussten. Solide kalkulieren lassen sich Tarife aktuell nicht mehr.

Was heißt das für die Benergie und ihre Kundschaft?

Die Benergie beschafft ihren Ökostrom lange im Voraus und kalkuliert dabei mit den üblichen Preisschwankungen am Markt. So haben wir bisher eine sehr hohe Preisstabilität erreicht.

Nun haben die hohe Energienachfrage, die hohe Preisdynamik im Markt und das fair berechnete Benergie-Ökostromangebot zu einer Vielzahl neuer Kunden geführt. Das freut uns sehr. Aber um diese kurzfristig erhöhte Nachfrage bedienen zu können, wären auch wir auf kurzfristige Zukäufe zu aktuell stark steigenden angewiesen. Das würde zum einen zu erheblich höheren Preisen führen und eine ständige Anpassung nach oben erforderlich machen.

Als genossenschaftlicher Energieversorger garantieren wir unseren Mitgliedern und unserer Kundschaft jedoch eine ökologische und preisgünstige Energieversorgung mit hoher Preisstabilität und zu fairen Konditionen. Das ist unter den aktuellen Bedingungen nicht mehr möglich. Um unsere Bestandskunden nun vor weiteren extremen Preissteigerungen zu schützen, haben wir uns darum aus guten Gründen entschieden, vorübergehend das Ökostrom- sowie Erdgasangebot für Neukundinnen und -kunden auszusetzen, was uns nicht leicht fällt. Die Versorgung unserer Bestandskundinnen und -kunden ist jedoch weiter gesichert.

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